Chronik des
DRK- Ortsvereins Schmelz e.V.

von Franz Birringer

Auch in der Chronik eines „Ortsvereins“ des Deutschen Roten Kreuzes sollte ein kurzer Hinweis auf die Entstehung und Entwicklung des „Roten Kreuzes“ nicht fehlen, wenn man seiner sozialen und gesellschaftlichen Bedeutung, auch in den Anfangszeiten, gerecht werden will.

Der schweizerische Schriftsteller und Phílanthrop, Henri Dunant, geboren am 8. Mai 1828 in Genf, gestorben in Heiden, am 30. Oktober 1910, bemühte sich anfangs der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, um eine internationale Übereinkunft zur Milderung des Loses der Kriegsverwundeten, deren Elend sein Buch „Souvenir de Solférino“ (1862) schildert. Insbesondere aber diente diesem Gedanken auch seine Schrift „Fraternité et charité internationales en temps de querre“ (1864).

Die sog. „Genfer Konvention“, eine in Genf am 22. August 1864 abgeschlossene internationale Übereinkunft, mit dem Zweck, das Los der Verwundeten und Kranken bei den im Felde stehenden Heere zu mildern, hat dann den Gedanken Henri Dunant“ verwirklicht. Dass diese Konvention in den späteren Jahren ergänzt und erweitert wurde, sei hier nur vermerkt. Ein grundlegender Satz der Genfer Konvention aber war u. a. der, dass alle Militärpersonen und andere den Heeren dienstlich beigegebene Personen, die verwundet oder krank sind, ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit, von der Kriegspartei, in deren Händen sie sich befinden, geachtet und versorgt werden sollen. Mobile Feldlazarette und Spitäler müssen geachtet und geschützt werden. Das gilt auch für das gesamte Sanitätspersonal und das Personal der freiwilligen Hilfsgesellschaften (Rotes Kreuz), vorausgesetzt, dass“ diese Gesellschaften von ihrer Regierung anerkannt und ermächtigt sind. Die Genfer Konvention bestimmte weiter, dass als internationales Abzeichen des Sanitätsdienstes das rote Kreuz im weißen Felde gilt (zu Ehren der Schweiz als Umkehrung der eidgenössischen Landesfarben), dass das Sanitätspersonal die Rote-Kreuz-Binde auf dem linken Arm trägt und dass das rote Kreuz im weißen Feld sowie die Worte Rotes Kreuz ausschließlich zur Kennzeichnung des militärischen Sanitätsdienstes dienen, der unter dem Schutz der Genfer Konvention steht, und zwar in Kriegs- und in Friedenszeiten. Schon um die Jahrhundertwende hatten rd. 50 Staaten die Genfer Konvention unterzeichnet.

Im Jahre 1919 hat sich dann in Paris die Liga der Rotkreuzgesellschaften gebildet. Sie hat die nationalen Rotkreuzgesellschaften zusammengefasst mit dem Ziel, die Friedensaufgaben des Roten Kreuzes: Krankenpflege, Hilfe bei Katastrophen und Unglücksfällen sowie das Jugendrotkreuz zu fördern. Das „Deutsche-Rote-Kreuz“„ entstand am 25. Januar 1921 in Bamberg als Zusammenfassung aller deutschen Landesvereine (Landesmänner- und Landesfrauenvereine) vom Roten Kreuz, denen die Schwesternschaften, Sanitätskolonnen, Sanitätsvereine und ähnliche Verbände vom Roten Kreuz angeschlossen sind. Diese Landesmänner- und Landesfrauenvereine sind in allen deutschen Ländern schon in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden gewesen. Der Liga der Rotkreuzgesellschaften gehörte das Deutsche Rote Kreuz seit 1922 an. Schon Anfang der dreißiger Jahre umfasste das Deutsche Rote Kreuz neben den fast 4800 Vereinen und Schwesternschaften rd. 3400 „Sanitätskolonnen“, zu denen auch die beiden „Freiwilligen Sanitätskolonnen“ von Bettingen und Außen (heute Schmelz) gehörten.

Der heutige Ortsverein Schmelz des Deutschen Roten Kreuzes, ist ein Zusammenschluss der davor bestandenen beiden Freiwilligen Sanitätskolonnen bzw. Rotkreuz-Vereine von Schmelz-Bettingen und Schmelz-Außen. Um die chronistische Darstellung in dieser Richtung verständlicher erscheinen zu lassen, sei hier kurz eingeflochten, dass die seit dem 1. April 1937 unter dem Namen Schmelz „neu“ gebildete Gemeinde, bis zum Inkrafttreten der Gebietsreform im Saarland am 1.1.1974, aus den beiden früheren selbständigen Gemeinden Bettingen und Außen bestand. Die Einzelgründung der beiden Sanitätskolonnen bzw. Rotkreuz-Vereine und ihre langjährige Einzelselbständigkeit bis zum Zusammenschluss, ist also auf den vorhanden gewesenen gemeindepolitischen Status zurückzuführen. Diesen Tatsachen, sollte auch die Vereinschronik nicht ausweichen.

Die überhaupt erste Sanitätskolonne in der heutigen Gemeinde Schmelz, wurde am 21. August 1927 in Bettingen gegründet. Sie gab sich den Namen: „Freiwillige Sanitätskolonne Bettingen-Goldbach“ (Goldbach wurde zu der Zeit noch amtlich als Ortsteil von Bettingen geführt). Initiatoren waren die Bergleute Georg Leidinger und Mathias Herrmann. In der Gründungsversammlung wurden demzufolge auch Georg Leidinger zum 1. Vorsitzenden und Mathias Herrmann zum 2. Vorsitzenden und Kolonnenführer gewählt. Das Protektorat übernahm Bürgermeister Friedrich Quint und die Leitung des Sanitätsdienstes Sanitätsrat Dr. Rammrath

Als Kolonnenarzt stellte sich Dr. med. Karl Jung zur Verfügung, dem damit zugleich auch die Ausbildung der Kolonne übertragen wurde. Bereits in der Gründungsversammlung traten 23 Männer der Kolonne bei. Rein mitgliedermäßig gesehen sicherlich ein guter Start, dem aber schon bald die ersten Schwierigkeiten folgten. Mit dem monatlichen Mitgliedsbeitrag von einem Franken, war es natürlich nicht leicht, die dem Umfang der Gemeinde entsprechenden Unfallstellen einzurichten und mit dem dazu notwendigen Material zu versorgen. Ein an die Gemeinde gerichteter Antrag auf Zuschuss verfiel prompt der Ablehnung. Trotzdem konnten 1928 bereits 6 Unfallstellen eingerichtet und mit dem allernotwendigsten Material ausgestattet werden. Das hierzu erforderliche Geld beschaffte man sich, indem man Haussammlungen, nicht nur in Bettingen, sondern auch in den umliegenden Ortschaften durchführte. Außerdem veranstaltete die Kolonne Theateraufführungen, Bälle, Preisschießen usw. und als dann auch die ersten Zuschüsse von den übergeordneten Verbände hinzukamen, konnte man sogar Ende 1928 Uniformen anschaffen. Hierzu war allerdings noch die Aufnahme eines größeren Kredites erforderlich, den man erst nach weiteren zwei Jahren abgedeckt hatte

Die theoretische und praktische Ausbildung der Sanitäter durch den Kolonnenarzt Dr. med. Jung, nahm gute Fortschritte, sodass man den gestellten Anforderungen bei Hilfeleistungen gerecht werden konnte. Auch an Übungen und Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr, an Kreisübungen des DRK wurde regelmäßig teilgenommen. Die Ausstattung mit Material und Geräten war jedoch immer noch sehr mangelhaft, weil es an den notwendigen Mitteln für die Anschaffung fehlte. Man musste immer wieder zu Theateraufführungen, Blumenverkauf und Haussammlungen greifen, um die Kasse aufzufrischen. Ein Vergleich zu heute: Ende 1929 wurde ein sog. Stechbecken, eine Urinflasche und ein Eisbeutel angeschafft, die der Allgemeinheit im Bedarfsfalle kostenlos ausgeliehen wurden. Auch konnten zwei Tragen aus dem Neunkirchner Lazarett für 100,- Francs beschafft werden, wobei aber noch gewisse Umwege gegangen werden mussten. Trotz allem, die Freiwillige Sanitätskolonne hatte sich in den paar Jahren ihren Platz in der Gemeinschaft erworben und gefestigt. Schon 1929 konnte die Kolonne bei den eingerichteten Unfallstellen 104 Hilfeleistungen verbuchen, die 1930 und 1931 auf 172 bzw. 253 anstiegen.

Die Zahl der aktiven Mitglieder blieb, unter Berücksichtigung der üblichen Zu- und Abgänge, etwa auf dem gleichen Stand wie bei der Gründung. Die durchgeführte Werbung um inaktive bzw. fördernde Mitglieder hatte Erfolg, sodass bis Ende des Jahres 1931 mehr als 30 Personen aufgenommen werden konnten.

Im Juni 1932 schaffte die Kolonne eine von ihrem Mitglied Willi Engstler konstruierte und gebaute fahrbare Trage an. Dieselbe kann bei der jährlichen Kreisübung des DRK, die am 21. August 1932, erstmalig in Bettingen stattfand, zum Einsatz. Insgesamt hatten 17 Sanitätskolonnen an dieser Kreisübung teilgenommen. Das war für die immerhin noch junge Kolonne von Bettingen ein großer Tag. Die Ausbildung und die laufend und regelmäßig durchgeführten Übungen bestimmten aber weiterhin das Leben in der Sanitätskolonne, deren Männer unentwegt, trotz Schwierigkeiten und vieler persönlichen Belastungen, den freiwilligen und uneigennützigen Dienst, zum Wohle der Menschen die ihre Hilfe brauchten, ausübten.

Das Jahr 1932 ist dann auch das Jahr gewesen, in dem sich die „Sanitätskolonne vom Roten Kreuz“ in der Gemeinde Außen gründete. Eine sehr gut besuchte Gründungsversammlung im September 1932, wählte Willi Moser, Josef Lambert, Adolf Nikolay und Reinhold Caspar in den Vorstand. Der Kolonnenarzt der Freiwilligen Sanitätskolonne von Bettingen, Dr. med. Karl Jung, war auch hier bereit, das Amt des Kolonnenarztes zu übernehmen. Die Kolonne von Außen stand hinsichtlich der Unterstützung ebenso verlassen da, wie fünf Jahre früher die Kolonne von Bettingen. Die eigenen Beiträge und der Erlös aus Haussammlungen reichten kaum aus, um das allernotwendigste Verbandsmaterial zu beschaffen. Diese Situation wirkte sich auf die Anfangsentwicklung nicht günstig aus. Dennoch konnte eine sich anbahnende Krise überwunden werden, und ein Ende 1934 neu gewählter Vorstand begann mit frischem Eifer die weitere Ausbildung der immerhin 30 Mann starken Kolonne. Erster Vorsitzender und Kolonnenführer wurde August Hoffmann, der als ehemaliger Kompaniesanitäter im ersten Weltkrieg ein entsprechendes Können und praktische Erfahrung mitbrachte. Die nunmehr verstärkt durchgeführte theoretische und praktische Ausbildung durch den Kolonnenarzt Dr. med. Jung, und die straffe Führung durch den Kolonnenführer und Vorsitzenden, August Hoffmann, brachten die Kolonne in ganz kurzer Zeit auf einen guten Stand.

Der erste große Einsatz der Sanitätskolonne von Außen war um die Tage der Saarabstimmung, am 13. Januar 1-935. Bekanntlich mussten die Abstimmungsberechtigten ihre Stimme dort abgeben, wo sie am 28. Juni 1919 (Unterzeichnung des Versailler Vertrages) ihren Wohnsitz im Saargebiet hatten. Für den damaligen Umfang der Bürgermeisterei Bettingen, waren zwölf Abstimmungslokale in Bettingen, als dem Sitz der Bürgermeisterei, eingerichtet. Die „kleine Völkerwanderung“ am Abstimmungstag brachte für die eingesetzten Sanitätskolonnen reichliche Tätigkeit. Der Kolonnenführer der 9 Sanitätskolonne von Außen, August Hoffmann, war von dem, für Bettingen zuständigen dänischen Abstimmungskommissar, Dr. Jensen, mit der Gesamtleitung des Einsatzes der Sanitätskolonnen beauftragt und vereidigt worden. Das war natürlich für die Sanitätskolonne von Außen ein ehrenvoller Auftrag, der nicht zuletzt auf den Kolonnenführer zurückging.
Die Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich, brachte in der Tätigkeit der Sanitätskolonnen keine große Änderungen, wenn man von der neuen Bezeichnung „Deutsches“-Rotes-Kreuz absieht, die die seit dem 26. Oktober 1933 (Deutsche Front) schon in „Saar-Rot-Kreuz“ geänderte Benennung ablöste. Allerdings hatte das Deutsche Rote Kreuz im NS-Staat in vielerlei Hinsicht an Prestige gewonnen und nicht zuletzt auch durch Unterstützung aus öffentlichen Mitteln, was sich natürlich auf die gesamte Ausrüstung der Kolonnen günstig auswirkte.

Am 1. April 1937 schlossen sich die beiden Gemeinden Bettingen und Außen zur „Großgemeinde Schmelz“ zusammen, die beiden Rotkreuzgruppen blieben jedoch weiterhin als selbständige Einheiten bestehen.

Bei der Rotkreuzgruppe in Schmelz-Bettingen kam es im Jahre 1937 zu einem Wechsel in der Führungsspitze. Der bisherige 1. Vorsitzende Georg Leidinger, musste sein Amt wegen Krankheit zur Verfügung stellen. Zum Nachfolger und damit zum 1. Vorsitzenden wurde Mathias Hoffmann gewählt.

Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges nahm die Tätigkeit der beiden Rotkreuzgruppen ihren normalen Fortgang mit Ausbildung, Übungen und Einsätzen. Auch die Einberufung eines großen Teils der aktiven Helfer zur Wehrmacht, führte nicht zu gänzlichem Stillstand. Im Gegenteil. Die Evakuierungen ‚aus den Westwallgebieten brachte auch für die Schmelzer Kolonnen laufenden Einsatz. Auch während der Kriegsjahre kam es zu mehreren Großeinsätzen. So bei dem Jabo-Angriff auf einen Bergmannszug am Mittag des Pfingstsamstag 1944, sowie bei dem Fliegerangriff im selben Jahr auf das Arbeitslager russischer Kriegsgefangenen in Hüttersdorf „In der Au“. Hier gab es über 30 Tote und mehr als 100 Verletzte. Auch die zweite Evakuierung im Herbst 1944 verlangte erhöhten Einsatz der beiden Kolonnen.

Das Ende des 2. Weltkrieges 1945 bedeutete auch zunächst das Ende für die beiden Rot-Kreuz-Kolonnen. Das Saarland wurde zuerst durch amerikanische Truppen und anschließend durch die Franzosen besetzt. Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 52, war ein Verbot der Tätigkeit aller Vereine ergangen, das auch uneingeschränkt für das Deutsche Rote Kreuz galt. Die Uniformen mussten abgeliefert und jegliche Tätigkeit eingestellt werden. Da blieb von den großen Gedanken eines Henri Dunand, und auch von der völkerrechtlichen Abmachung der Genfer Konvention nichts mehr übrig!

Erst Ende 1946 wurde das obengenannte Verbot aufgehoben. Mit einer von der Besatzungsbehörde vorgeschriebenen Satzung, durfte die Tätigkeit des früheren Deutschen Roten Kreuzes, als „Saarländischer Sanitäts- und Hilfsdienst“ wieder aufgenommen werden. Ein Jahr später wurde dann diese Benennung in „Saarländisches Rotes Kreuz“ umgewandelt, wobei die früheren örtlichen Kolonnen als „Ortsvereine“ geführt wurden, wie dies auch heute noch der Fall ist.

Auch die beiden Ortsvereine Schmelz-Außen und Schmelz-Bettingen, begannen mit den alten Vorsitzenden, August Hoffmann und Mathias Hoffmann, mit dem Wiederaufbau. Aber auch von den Rotkreuzmännern beider Vereine hatte der 2. Weltkrieg seine Opfer gefordert. Das waren in Schmelz-Außen: Josef Braun, Herbert Christ, Alfred Hoffmann, Albert Peyo und Adolf Nikolay. Von Schmelz-Bettingen: Josef Henz, Franz Herrmann und Alois Reuter.

Zu der Zusammenkunft die die Vorsitzenden einberufen hatten, kamen in Schmelz-Außen 16 ehemalige Mitglieder, und in Schmelz-Bettingen waren es 14, darunter eine Helferin. Nur sehr zaghaft wurde die Arbeit aufgenommen, denn man stand ja praktisch vor dem Nichts. Uniformen, Geräte und Material mussten nach und nach wieder beschafft werden. Man warb um neue Mitglieder, führte Schulungen und Übungen durch, verstärkte die Zusammenarbeit mit den örtlichen Freiwilligen Feuerwehren und den DRK-Ortsvereinen der Nachbargemeinden. Die Bemühungen zeigten Erfolg. Schon Anfang der fünfziger Jahre hatten beide Ortsvereine wieder je eine Stärke von mehr als 30 Helfern und Helferinnen. Der frühere 1. Vorsitzende des Ortsvereins Schmelz-Bettingen, Georg Leidinger, wurde am 30. April 1950, für seine großen Verdienste für das DRK, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er starb am 7. Februar 1951.

Am 31. August 1952 konnte der DRK-Ortsverein Schmelz-Bettingen sein 25jähriges Bestehen feiern. An dem Fest nahmen neben sechs Ortsvereinen auch acht auswärtige Rot-Kreuz-Vereine teil. Im Zusammenwirken mit der Freiwilligen Feuerwehr Schmelz-Bettingen, wurde eine große Schauübung an der alten Schule dargeboten. Bei der offiziellen Feier im Saale Brill, wurde für die 7 gefallenen bzw. verstorbenen Mitglieder des Ortsvereins eine Gedenktafel enthüllt. Auch konnten 8 Mitglieder, Dr. med. Karl Jung, Mathias, Schmitt, Peter Scherer, Alois Jungblut, Andreas Willems, Karl Scherer, Willi Engstler und Johann Schäfer für 25jährige Mitgliedschaft vom Saarländischen Roten Kreuz und der Gemeinde Schmelz geehrt werden.

Die folgenden Jahre dienten den beiden Ortsvereinen der Weiterausbildung der Helferinnen und Helfer sowie der Schulung neuer Mitglieder zur Vorbereitung auf die abzulegenden Prüfungen. Mit Hilfe der Gemeinde konnte der Material- und Gerätebestand laufend ergänzt werden. Dem Ortsverein Schmelz-Außen standen im Jahre 1953 fünf Tragbahren zur Verfügung. Gleichzeitig konnte das erste große Zelt mit Feldbett angeschafft werden. Ein Jahr danach stand auch dem Ortsverein Schmelz-Bettingen das seit langem gewünschte große Zelt zur Verfügung. In den Jahren 1954 und 1955 war es dann mit Hilfe der Gemeinde möglich, die Uniformierung der Helfer vorzunehmen. Anlässlich einer Generalversammlung des Ortsvereins Schmelz-Bettingen, im Januar 1956, wurde der 1. Vorsitzende und Kolonnenführer, Mathias Hoffmann, für 25jährige Tätigkeit im Roten Kreuz geehrt. Die Ehrenurkunde des Saarländischen Roten Kreuzes, wurde durch den beauftragten Kolonnenarzt Dr. med Karl Jung überreicht. Das Ehrengeschenk der Gemeinde Schmelz übergab Bürgermeister Ludwig Scheid.

Der DRK-Ortsverein Schmelz-Außen feierte am 29. und 30. Juni 1957 sein 25jähriges Jubiläum. Die Feier wurde mit einem Festkommers im Saalbau, unter Mitwirkung des Männergesangvereins „Eintracht“ (Leitung Peter Spitzley) und des Streichorchesters des Vereins der Musikfreunde (Leitung Peter Baus) eingeleitet. Der 1. Vorsitzende August Hoffmann, konnte zahlreiche Ehrengäste und Besucher begrüßen, sowie seiner Freude über den guten Entwicklungsstand des Ortsvereins Ausdruck geben. Auf 13 aktive weibliche und 34 aktive männliche Helfer war der Ortsverein angewachsen.

Zum Gedenken der Toten des Ortsvereins (fünf im 2. Weltkrieg Gefallene und vier Verstorbene) wurde eine Gedenktafel enthüllt. Der zweite Festtag begann mit einem gemeinsamen Kirchgang am Vormittag. Am Nachmittag wurde zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr Schmelz-Außen eine Schauübung vorgeführt. Anschließend bewegte sich ein Festzug mit den Ortsvereinen und den eingeladenen Rot-Kreuz-Vereinen zum Saalbau. Dort selbst fand im Rahmen einer Feier u. a. auch die Ehrung der Mitglieder für 25jährige Tätigkeit im Roten Kreuz statt. Dies waren: Dr. med. Karl Jung, Johann Bohlen, Peter Christ, Alfons Erbel, Anton Heinz, Johann Herrmann, August Hoffmann, Ludwig Koch, Josef Lambert, Georg Mark, Johann Quinten, Mathias Strauch, Mathias Staudt, Reinhard Stürmer und Ludwig Weyand. Die Geehrten erhielten aus der Hand des Obermedizinalrates Dr. Matheis, vom Kreisverband Saarlouis, Ehrenurkunde und Ehrennadel, sowie durch Bürgermeister Paul Christ, eine Uhr als Anerkennung seitens der Gemeinde Schmelz. Für die festliche Umrahmung dieser Feier sorgten der Musikverein „Harmonie“, der MGV „Eintracht 1898“ und der Kirchenchor St. Marien.

In der am 29. September desgleichen Jahres stattgefundenen Generalversammlung des Ortsvereins Schmelz-Außen, stellte der bisherige 1. Vorsitzende August Hoffmann sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung. Der neu gewählte Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender, Emil Heuer, 2. Vorsitzender und Kolonnenführer Mathias Staudt, Schriftführer Hans Peyo, Kassierer Josef Herrmann, Unterkassierer Karl Koch, Beisitzer Ludwig Koch und Karl Braun. Gleichzeitig wurde der frühere 1. Vorsitzende August Hoffmann, für seine besonderen Verdienste im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. 1958 wurde für 25jährige Tätigkeit im DRK, Reinhold Casper, in der bisher üblichen Weise geehrt. Ebenso 1959 Hans Peyo, und 1962 Josef Herrmann und Leo Klinkner.

Im DRK-Ortsverein Schmelz-Bettingen führte man in der Generalversammlung am 8. Mai 1960 die Trennung des bisher gekoppelten Amtes des 1. Vorsitzenden und Kolonnenführers durch. 1. Vorsitzender blieb Mathias Hoffmann. Zum 2. Vorsitzenden und Kolonnenführer wählte man A. Geier, zum Schriftführer Leo Brill, zum 1. Kassierer Josef Schmitt, zum 2. Kassierer Albert Kunz, zum Zeugwart Karl Scherer und zu Beisitzern Willi Engstler und Alfons Langenfeld.

Hatten sich in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg, die Tätigkeitsmerkmale im Roten Kreuz aufgrund der veränderten Gesamtverhältnisse im Gesellschaftsleben schon ganz wesentlich erweitert, so kam in den Jahren 1962/63 ein neues Aufgabengebiet auf die Ortsvereine des DRK zu. Das Fortschreiten der Technik und Automation, der immer stärker werdende Verkehr auf den Straßen und die damit gesteigerte Unfallgefahr, führte zwangsläufig zu der Erkenntnis, dass eine Breitenausbildung der Bevölkerung -auf freiwilliger Basis- über „Erste Hilfe bei Unfällen“ zu einer Notwendigkeit geworden sei. Was lag näher, als die Ortsvereine des Roten Kreuzes für diese Aufgabe aufzurufen und sie mit der Durchführung zu betrauen. Auch in den beiden Ortsvereinen von Schmelz wurden seither zahlreiche Lehrgänge, die aus 8 Doppelstunden bestanden, von ihren Ausbildungskräften kostenlos durchgeführt. Einige Jahre später kam dann noch die gesetzlich vorgeschriebene Absolvierung eines Kurzlehrgangs für Kraftfahrzeugführerscheinbewerber, mit der Bezeichnung „Sofortmaßnahmen am Unfallort“, hinzu. Die Durchführung dieser Lehrgänge wurden den Rotkreuzvereinen übertragen. Die Führerscheinbewerber dürfen ruhig einmal darüber nachdenken, wie bequem es ihnen gemacht ist, diesen Nachweis am Wohnort zu erwerben.

Anlässlich einer Versammlung des Ortsvereins Schmelz-Bettingen am 29.September 1963, konnte das aktive Mitglied Josef Schmitt, für seine 25jährige Tätigkeit im Deutschen Roten Kreuz, durch das DRK und die Gemeinde Schmelz, in der bisher üblichen Weise geehrt werden. In der gleichen Versammlung wurde auch Willi Engstler zum Kolonnenführer gewählt. Etwa in der Mitte des Jahres 1964, gab der in den Ruhestand getretene Kolonnenarzt und Mitbegründer der beiden DRK-Ortsvereine von Schmelz, Dr. med. Karl Jung, seine aktive Tätigkeit als Kolonnenarzt, im Ortsverein Schmelz-Außen und auch in Schmelz-Bettingen auf. Dr. med. Karl Jung hat sich in fast 40 Jahren hohe Verdienste um den Aufbau und die Belange des Deutschen Roten Kreuzes in Schmelz und darüber hinaus erworben. Sein Nachfolger im Ortsverein Schmelz-Außen, wurde mit Wirkung vom 1. August 1964, Dr. med. Ludwig Grün

Im September 1964 konnte der Ortsverein Schmelz-Außen 5 Mitglieder, darunter erstmals auch Helferinnen, für 25jährige aktive Tätigkeit im DRK auszeichnen und ehren. Es waren dies: Frieda Jost, Regina Linn, Mathilde Casper, Valentin Kade und Emil Heuer.

Im DRK-Ortsverein Schmelz-Bettingen wurde in der Generalversammlung am 3. Januar 1965 ein neuer Vorstand gewählt. Dem Ortsverein gehörten zu diesem Zeitpunkt 22 Helfer und 8 Helferinnen an. Der bisherige und langjährige 1. Vorsitzende Mathias Hoffmann hatte sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung gestellt. Für seine hohen Verdienste, insbesondere auch für den Wiederaufbau des DRK-Ortsvereins nach dem 2. Weltkrieg, wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Neuer 1. Vorsitzender wurde Leo Herrmann; Kolonnenführer Willi Engstler; 2. Vorsitzender und Schriftführer Leo Brill; Kassierer Josef Schmitt; Zeugwart Herbert Hoffmann; Beisitzer Alfons Langenfeld und Hubert Famulla. Vom gleichen Zeitpunkt ab übernahm Dr. med. Werner Tauchert die Tätigkeit als Kolonnenarzt im Ortsverein Schmelz-Bettingen.

Im übrigen waren die Jahre 1965/66 in beiden DRK-Ortsvereinen dem Rotkreuz-Nachwuchs gewidmet. In Verbindung mit den Schulen, begann man die Jungen und Mädchen für das DRK zu interessieren und auch Ausbildungslehrgänge durchzuführen. Die Arbeit zeigte Erfolg. Schon am 5. September 1965 konnte im Ortsverein Schmelz-Bettingen, mit 18 geprüften Jungen und Mädchen, das Jugend-Rot-Kreuz konstituiert werden. Die Gesamtführung übernahm der Kolonnenführer Willi Engstler mit Unterstützung von Albert Kunz. Zu Jugendgruppenführern bestimmte man Erwin Brill und Berthold Herrmann. Im DRK-Ortsverein Schmelz-Außen fand die Gründung des Jugend-Rot-Kreuzes, unter der tatkräftigen Führung von Ewald Staudt, am 14. April 1966 statt

Der 5. April 1966 War ein besonderer Ehrentag für den ehemaligen 1. Vorsitzenden August Hoffmann des DRK-Ortsvereins Schmelz-Außen. Aus der Hand des Präsidenten des saarländischen Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes, Ministerpräsident a. D. Welsch, empfing Hoffmann, in Würdigung einer besonderen Verdienste, das „Ehrenkreuz“ des Deutschen Roten Kreuzes.

Zur besonderen Betreuung des Jugend-Rot-Kreuzes, wählte man im Ortsverein -Schmelz-Bettingen, Ende des Jahres 1966, Herbert Hoffmann zum Jugendleiter. Auch ein neuer Schriftführer musste gewählt werden; das Amt übernahm Raimund Schmitt. Die Tätigkeit als Frauengruppenführerin übernahm Frau Anna Haßdenteufel, nachdem Frau Angela Hoffmann, das Amt wegen Krankheit Anfang 1967 niedergelegt hatte. Vom 3. bis 5. Juni 1967 feierte der DRK-Ortsverein Schmelz-Bettingen, mit 21 Helfern, 7 Helferinnen und 19 Jugendrotkreuzlern sein 40jähriges Jubiläum. Die Schirmherrschaft hatte Amtsvorsteher Birringer übernommen. Zur Eröffnung der Feierlichkeiten fand am Samstag, dem 3. Juni, im Festzelt ein Festkommers statt, der in musikalischer und gesanglicher Hinsicht von den beiden Musikvereinen „Harmonie“ und „1905“, dem Akkordionclub, sowie dem Kirchenchor „Cäcilia“ und den Männergesangvereinen „1876“ und „Eintracht 1898“ gestaltet wurde

Im Rahmen des Festabends wurden auch Auszeichnungen und Ehrungen für 40jährige Tätigkeit im DRK an Dr. med. Karl Jung, Willi Engstler und Johann Schäfer vorgenommen. Am Sonntagvormittag war gemeinsamer Kirchgang mit anschließender Kranzniederlegung an der Gedächniskapelle. Eine gut gelungene Schauübung führte die Kolonne am Nachmittag an der alten Schule durch, der sich ein Festzug zum Festzelt anschloss. Der Akkordionverein und einige Gruppen des Kunstkraftsportvereins boten den Zeltgästen ein unterhaltsames Programm, dem abschließend noch Tanzmusik folgte. Ein Frühschoppen im Festzelt leitete den Montag ein, dem am Nachmittag eine Kinderbelustigung und schließlich ein Bunter Abend mit Tanz folgten. Im Ganzen gesehen, ein gut organisiertes und in jeder Hinsicht erfolgreiches Fest, das nicht zuletzt auch der Werbung für das DRK dienen sollte.

An einer Stützpunktübung die 1968 in Lebach, Kreuzung Heeresstraße-Mottenerstraße durchgeführt wurde, nahmen neben dem DRK Lebach und Hüttersdorf, auch die beiden Schmelzer DRK-Ortsvereine teil. Unterstützt wurden die DRK-Kolonnen vom Technischen Hilfswerk und der Sanitätskolonne der in Lebach stationierten Bundeswehr mit ihren Fahrzeugen. Auch in Schmelz wurde am 27. April 1969 eine groß angelegte Stützpunkt- punktübung, unter der Leitung des Bereitschaftsführers Willi Engstler durchgeführt. Beteiligt waren außer den Schmelzer Kolonnen, auch die Kolonnen von Lebach, Hüttersdorf und Primsweiler.

Im Laufe des Jahres 1969, war es der 1. Vorsitzende Emil Heuer, vom DRK-Ortsverein Schmelz-Außen, der in Verbindung mit der Blutspendezentrale Rheinland-Pfalz, die Blutspendeaktion in Schmelz organisierte, aufbaute und sie zu einem festen Bestandteil der Tätigkeit seines Ortsvereins machte. Emil Heuer hat sich mit dieser Aktion ganz besonders verdient gemacht. Viele Blutspender konnte er seit dieser Zeit mit der Blutspender-Ehrennadel in Bronze, Silber und Gold auszeichnen. Die erste Blutspendeaktion war am 8. 10. 1969 mit 85 Konserven, deren Zahl sich dann laufend steigerte bis zu einem Durchschnitt von 140 Konserven. Insgesamt wurden bis Ende des Jahres 1976 schon 2265 Blutkonserven gespendet.

Mit Beginn des Jahres 1970 gliederte der DRK-Kreisverband Saarlouis seine Ortsvereine in Einsatzbereitschaften. Die beiden Ortsvereine von Schmelz, kamen mit den Ortsvereinen von Hüttersdorf, Primsweiler, Limbach-Dorf, Gresaubach und Lebach zu der Einsatzbereitschaft 1. Bis zur abschließenden Regelung, wurde zunächst Willi Engstler vorn Ortsverein Schmelz-Bettingen, zum Einsatzleiter bestimmt. Im Rahmen einer Familienfeier im September 1970, wurden im Ortsverein Schmelz-Bettingen, der Ehrenvorsitzende Mathias Hoffmann für 40jährige Zugehörigkeit zum DRK, und die Aktiven Leo Brill, Herbert Hoffmann und Hans Warken für 20jährige Tätigkeit im DRK geehrt. Die Generalversammlung vom 10. 1. 1971, wählte Hubert Famulla zum 1. Vorsitzenden, nachdem Leo Herrmann das Amt zur Verfügung gestellt hatte. Die Zahl der aktiven Mitglieder setzte sich zu diesem Zeitpunkt aus 31 männlichen und 8 weiblichen Helfern zusammen. Im Jugendrotkreuz befanden sich 27 Jungen und 6 Mädchen. Am 11. September 1971 starb der langjährige 1. Vorsitzende, Ehrenvorsitzende und Träger des „Ehrenkreuzes des DRK“, Mathias Hoffmann. Ende des Jahres wurden für langjährige aktive Tätigkeit noch ausgezeichnet: Alfons Langenfeld für 40 Jahre, Leo Herrmann, Raimund Schmitt und Albert Kunz für 15 Jahre.

Einen neuen Meilenstein in der Geschichte des Schmelzer Roten Kreuzes, setzte das Jahr 1972. Beide Ortsvereine, deren Zusammenarbeit schon seit einigen Jahren immer intensiver geworden war, fassten den wirklich vernünftigen und aus vielen Gründen auch gebotenen Entschluss, sich in „einen“ Ortsverein zusammenzuschließen. Mit dieser Entscheidung wurde auch der Weg für die Gemeinde frei, bestimmte Wünsche der Ortsvereine realisieren zu können, z. B. Beschaffung eines Einsatzwagens, Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten usw.

Zunächst aber feierte der Ortsverein Schmelz-Außen, als Abschluss seiner bisherigen Selbständigkeit, noch sein 40jähriges Jubiläum. Die Festlichkeiten dieses Jubiläums fanden vom 8. – 10. Juli 1972 statt. Die Schirmherrschaft hatte Amtsvorsteher Franz Birringer übernommen. Mit einem Festkommers am Samstagabend im Festzelt auf dem Marktplatz, wurden die Festtage eröffnet. Die musikalische Gestaltung hatten übernommen: Musikverein „Harmonie“, MGV „Eintracht 1898“, MGV „1876“, Kirchenchor „St. Marien“ und die beiden Akkordeonvereine. Zu diesen Schmelzer Vereinen gesellten sich noch der Musikverein und die Majoretten aus Mitri-Mory (Frankreich). In seiner Festansprache würdigte der Schirmherr die Bedeutung und das Wirken des DRK innerhalb der Gesellschaft, wobei er die besonderen Leistungen des Jubelvereins hervorhob. Am Schluss seiner Festansprache konnte er mit großer Freude offiziell bekanntgeben, dass sich die beiden Schmelzer DRK-Ortsvereine nach diesem Fest zusammenschließen werden. Im weiteren Verlauf des festlichen Abends konnte der Präsident des DRK-Landesverbandes Saar, Ministerpräsident a. D., Heinrich Welsch, folgende Mitglieder für langjährige Tätigkeit im DRK auszeichnen: Für 40 Jahre: Johann Herrmann, Johann Quinten, Mathias Strauch, Mathias Staudt, Reinhard Stürmer, Ludwig Weyand, Anton Heinz, Alfons Erbel, Karl Dickmann, Johann Bohlen, Reinhold Casper und Hans Peyo; für 35 Jahre: Leo Klinkner, Josef Herrmann, Emil Heuer, Valentin Kade; für 25 Jahre: Adolf Braun, Adolf Merten, Heinrich Reuter, Mathilde Alt- meyer, Tilly Koch, Thekla Hoffmann, Theresia Müller und Ilse Quinten. Am Sonntagvormittag hielt Pastor Koch im Festzelt eine Messe, die der MGV „Eintracht 1898“ und der Musikverein „Harmonie“ mit Gesang und Musik bereicherten. Drei Musikkapellen und über 60 Vereine gingen am Nachmittag im Festzug mit, der im Festzelt endete. Die einheimischen Kunstkraftsportler, die Volkstanzgruppe von Limbach, Musikverein, Akkordeonverein, Gesangvereine und die französischen Majoretten unterhielten die Zeltbesucher einige Stunden lang. Anschließend wurde getanzt. Ein bunter Abend am Montag beendete dann das von dem Vorsitzenden Emil Heuer und seinen Helfern hervorragend organisierte Fest. Der Ortsverein Schmelz-Außen hatte derzeit 46 Helfer, 21 Helferinnen und eine Jugendrotkreuzgruppe mit 32 Jungen und 4 Mädchen. Auch im Ortsverein Schmelz-Bettingen war um die gleiche Zeit ein guter aktiver Mitgliederstand von 30 Helfern, 8 Helferinnen und einer Jugendrotkreuzgruppe mit 40 Jungen und 24 Mädchen.

Der Zusammenschluss der beiden DRK-Ortsvereine von Schmelz vollzog sich reibungslos, da beide Vereine von der Zweckmäßigkeit überzeugt gewesen sind. Die erste gemeinsame Sitzung der beiden Vorstände fand am 8. 4. 1972 und eine weitere am 22. 4. 1972 statt. Hierbei ging es in der Hauptsache um formelle und organisatorische Fragen, wie Zusammensetzung des Vorstandes, Vorschläge für Zugführer, Jugendleiter usw., wobei die inzwischen eingeführte neue Dienstordnung entsprechend berücksichtigt werden musste. Gemäß dieser Dienstordnung sind die einzelnen Ortsvereine keine Bereitschaften mehr wie bisher, sondern nur noch Züge innerhalb der aus mehreren Ortsvereinen gebildeten Bereitschaft. Im Kreisverband bilden derzeit die Ortsvereine Schmelz, Hüttersdorf, Primsweiler, Limbach und Michelbach die Bereitschaft 1. Bereitschaftsführer ist Heinrich Dräger, Hüttersdorf, Stellvertreter Paulus, Primsweiler, Bereitschaftsführerin ist Magda Bellmann, Hüttersdorf und Stellvertreterin Maria Baus aus Schmelz. Sie unterstehen unmittelbar dem DRK-Kreisverband. Schmelz ist in die Züge Nr. 3 und 4 aufgeteilt. Die bisherigen örtlichen Bereitschaftsführer sind jetzt Zugführer. Nur in Schmelz-Bettingen konnte der bisherige Bereitschaftsführer: Willi Engstler nicht Zugführer werden, weil er das nach der Dienstordnung vorgeschriebene Höchstalter bereits erreicht hatte. Sein Nachfolger wurde Albert Kunz. Mit Willi Engstler schied – wenn auch nur ordentlich – ein Mann aus der Führungsspitze, ohne dessen besondere Erwähnung, diese Chronik unvollständig wäre. Willi Engstler ist ein DRK-Mann mit Leib und Seele. Unterrichts- und Ausbildungsstunden die er geleitet hat sind nicht zu zählen. Ohne ihn gab es einfach keine Übung, keinen Einsatz oder sonstige Veranstaltung. Dazu kam noch seine erfinderische und handwerkliche Kunst der Herstellung neuer Geräte und Hilfsmittel, die er im Laufe der viele Jahre für seine Helfer fertigte. Die Tatkraft eines Willi Engstler“ wird nicht leicht zu ersetzen sein. Er ist Ehrenbereitschaftsführer und Inhaber des Ehrenkreuzes des Deutschen Roten Kreuzes.

Der 28. Oktober 1972 war dann der Tag, an dem in einer gemeinsam durchgeführten Hauptversammlung der beiden DRK-Ortsvereine, der Zusammenschluss erfolgte. Die anwesenden 78 Mitglieder waren einstimmig für den Zusammenschluss. Der Ortsverein führt künftig den Namen: „Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Schmelz“. In den neuen Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender Hubert Famulla, 2. Vorsitzender Frau Alma Albrecht, Schatzmeister Herbert Engstler, Geschäftsführer Raimund Schmitt, stellv. Geschäftsführer Heinz Emanuel, Unterkassierer Josef Herrmann und Josef Schmitt, Zeugwarte Helmut Braun und Herbert Hoffmann, Beisitzer Edmund Geibel und Heinz Dickow. Die beiden Zugführer Albert Kunz und Willi Kade wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für die Leitung des Jugendrotkreuzes wurden Robert Hemmer und Harald Braun kommissarisch eingesetzt.

Das Jahr 1973 war, neben der üblichen Tätigkeit, der internen Neuorganisation, die durch den Zusammenschluss, in verschiedenen Bereichen notwendig geworden war gewidmet. In der Generalversammlung am 7. 1. 1973, konnte der Vorsitzende folgenden Mitgliederstand bekanntgeben: 73 aktive Helfer, davon 40 in Zug 3 und 33 in Zug 4, 19 aktive Helferinnen, davon 6 in Zug 3 und 13 in Zug 4. Das Jugendrotkreuz umfasste 52 Jungen und 36 Mädchen, davon 40/24 im Zug 3 und 12/12 im Zug 4. Das Jugendrotkreuz wird von Frau Gisela Schwarz betreut. Die Zahl der inaktiven und fördern den Mitglieder war auf 206 angewachsen. In der gleichen Generalversammlung wurde der frühere 1. Vorsitzende vom Ortsverein Schmelz-Außen, Emil Heuer, für seine herausragenden Verdienste, zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Das Jugendrotkreuz nahm im gleichen Jahr an einem Wettbewerb auf Kreisebene in Siersburg teil und konnte einen ersten und einen sechsten Platz, bei einer Beteiligung von 18 Gruppen, erringen. Bei einem Landeswettbewerb in Homburg, landete eine Gruppe auf dem 2. Platz. Ein stolzes Ergebnis- für die Jugend und die Ausbilderin Giesela Schwarz. Das im Sommerdurchgeführte Jugendzeltlager, war mit seinen 22 Zelten ebenfalls ein voller Erfolg. Am 9. September 1973 wurde Frau Giesela Schwarz, vom Jugendrotkreuz als Jugendleiterin mit überwiegender Mehrheit gewählt. Auch die schon jahrelang bestehende leidige Raumfrage fand noch vor Ende des Jahres ihre Lösung. Die Gemeinde Schmelz stellte dem Ortsverein in der ehemaligen Berufsschule einen Saal als Schulungsraum, sowie zwei Räume für die Lagerung von Geräten und Material zur Verfügung. Darüber hinaus war die Gemeinde bereit, dem DRK-Ortsverein ein Einsatzfahrzeug im kommenden Jahr zu beschaffen. In der Jahreshauptversammlung, am 13. 1. 1974, bestätigte sich der bisherige gute Mitgliederstand: 73 aktive Männer, 21 Frauen, und 91 Jungen und Mädchen im Jugendrotkreuz. Diese stattliche Zahl wird noch ergänzt durch 219 inaktive bzw. fördernde Mitglieder. Bei dem Vorstand gab es nur eine geringfügige Veränderung. An Stelle des Beisitzers H. Dickow, wurde A. Brachmann, und für den Zeugwart H. Braun, wurde A. Reinhard gewählt. Die Frauengruppe wird von Frau Maria Baus geführt. Das Jugendzeltlager auf dem „Renges“, vom 12. bis 14. Juli, zeigte einen guten Besuch. Auch bei einem Wettbewerb, vom 8. 9. Juni, konnte die Jugend wiederum einen ersten Platz belegen. Im Laufe des Jahres führte der Ortsverein 2 Haus- und Straßensammlungen, 2 Altkleidersammlungen und 2 Blutspendeaktionen durch. Der alljährliche Familienabend wurde am 12. Oktober, im Saalbau veranstaltet. Im Rahmen dieser Feier wurden geehrt: für 40 Jahre mit der goldenen Ehrennadel, Alois Nalbach; für 25 Jahre mit der silbernen Ehrennadel, Adolf Merten, Heinrich Reuter, Mathilde Koch, Marianne Rau; für 20 Jahre, Alma Albrecht. Seitens der Gemeinde wurden als Anerkennung, Wappenteller bzw. Uhren überreicht. Der anwesende DRK-Landespräsident konnte außerdem folgende Mitglieder mit dem Dienstaltersabzeichen auszeichnen: in Gold für 40 Jahre aktive Tätigkeit, Johann Schäfer, Willi Engstler, Alfons Langenfeld und Mathias Staudt; für 30 Jahre, in Silber, Emil Heuer, Josef Schmitt und Josef Herrmann; für 20 Jahre, in Bronze, Herbert Hoffmann, Hans Warken, Valentin Kade, Adolf Merten, Ewald Staudt, Willi Kade, Mathilde Koch, Marianne Rau und Alma Albrecht. Der 1. Vorsitzende Famulla konnte außerdem an 11 Personen die goldene Blutspendenadel verleihen und die Jugendgruppen, die bei Wettbewerben Siegererrungen hatten, mit kleinen Präsenten erfreuen. Ein besonders denkwürdiger Jahresabschluss, war die Einweihung und Übergabe des Einsatz Wagens durch die Gemeinde an den Ortsverein des DRK, am 3.11.1974. Die Übergabe erfolgte durch den Bürgermeister, Oswald Schmitt, nachdem Pastor Henseler die Segnung des Fahrzeuges vorgenommen hatte.

In der Jahreshauptversammlung am 2. März 1975, wurde u. a. beschlossen, dass bei jedem Feueralarm, der DRK Einsatzwagen mit der Feuerwehrausrückt, damit notwendige Hilfe sofort zur Stelle ist. Für den 25.-Mai arrangierte der Ortsverein eine Ausstellung der Erzeugnisse einheimischer Hobbysten, die über 150 Gegenstände umfasste. Die freiwilligen Spenden der Besucher der Ausstellung erbrachten den Betrag von 903,10 DM, der dem Kreisverein Saarlouis für geistig und körperlich behinderte Kinder, überreicht wurde. Das durchgeführte Zeltlager des Jugendrotkreuzes vom 27. – 29. 6. war, wie auch schon in den Vorjahren, ein voller Erfolg. 2 Altkleidersammlungen, 2 Haus- und Straßensammlungen, 3 Blutspendeaktionen, die Ausrichtung des Landesjugendwettbewerbs und ein Familienabend rundeten u. a. das Jahresprogramm ab. Im Rhamen des erwähnten Familienabends, wurden mit Urkunde und silberner Ehrennadel für 25jährige aktive Tätigkeit im DRK ausgezeichnet: Leo Brill, Herbert Hoffmann, Ewald Staudt und Hans Warken. Die Ehrung wurde durch den stellv. Kreisbereitschaftsführer Riehm vorgenommen. Für die Gemeinde Schmelz überreichte Bürgermeister Oswald Schmitt Ehrengeschenke. Durch den Ehrenvorsitzenden des Ortsvereins, Emil Heuer, konnten wiederum 13 Personen mit der goldenen Blutspendenadel ausgezeichnet werden.

Mit Beginn des Jahres 1976 war auch die Neuwahl des Vorstandes fällig. Die Generalversammlung vom 7. 3. wählte folgende Mitglieder in den Vorstand: als 1. Vorsitzenden Herbert Engstler, 2. Vorsitzenden Herbert Hoffmann, Geschäftsführer Raimund Schmitt, Stellvertreter Bruno Schneider, Schatzmeister Robert Hemmer, Gerätewart Adolf Reinhard, Beisitzer Heinz Dickow und Hans Werner Fritz. Der aktive Mitgliederstand wurde mit 68 Männern und 14 Frauen angegeben. Das Jugendrotkreuz hat 30 Jungen und 24 Mädchen. Die Zahl der inaktiven und fördernden Mitglieder beträgt 248.

Die beiden Blutspendeaktionen 1976, zeigten mit 141 und 143 Blutkonserven ein gutes Ergebnis. Auch das Jugendzeltlager auf „Renges“’war glänzend organisiert und bescherte der RK-Jugend viele unterhaltsame und fröhliche Stunden. Im August nahmen die beiden Züge an einer Bereitschaftsübung in Primsweiler teil. Den alljährlichen Familienabend startete man am 7. Oktober im Saalbau. Anlässlich dieser Feier konnte das Mitglied Willi Kade, für 25jährige Tätigkeit, mit Urkunde und Silbernadel ausgezeichnet werden. Die Gemeinde Schmelz schloss sich dieser Ehrung mit einem Geschenk an. Das bronzene Altersehrenkreuz für 20jährige Dienste, erhielten Albert Kunz, Leo Herrmann und Raimund Schmitt. Die Auszeichnungen wurden durch die Landesbereitschaftsführerin, Frau Kneip, überreicht. Die Altkleidersammlung sowie die Haus- und Straßensammlung hatten, wie auch in den vergangenen Jahren, einen guten Erfolg. Eine gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführte große Jahresabschlussübung, bestätigte einen ausgezeichneten Ausbildungsstand aller Helferinnen und Helfer.

In der Mitte des Jahres 1977, geht ein halbes Jahrhundert der Tätigkeit des DRK-Ortsverbandes Schmelz zu Ende. Das ist an der Zeitrechnung gemessen, sicherlich noch keine allzu große Phase. Wer aber das Vereinsleben kennt, wer alle damit zusammenhängenden Schwierigkeiten, das Auf und Ab, die Höhen und die Tiefen zu bewerten vermag, und wer selbst einmal in den Reihen der Menschen gestanden hat, die sich uneigennützig und mit großem Idealismus einer Aufgabe im Dienste der Mitmenschen zur Verfügung stellen, der wird ganz gewiss feststellen und auch erkennen, dass jede Zeit, in der Beurteilung ihres Wertes für die Gesellschaft, ihre höchsteigenen Dimensionen hat.

Das Rote Kreuz als nationale Hilfsgesellschaft und freier Wohlfahrtsverband hat sich, insbesondere in den letzten 50 Jahren, hinsichtlich seines Aufgabengebietes, wesentlich verändert. Die vielen neuen Aufgaben haben auch vor dem kleinsten Ortsverein nicht Halt gemacht. Die einstmals eingerichteten Unfallstellen, die der Betreuung kleiner körperlichen Verletzungen dienten, die Bereitstellung von Sanitätshilfe auf den Sportplätzen und bei Veranstaltungen jeglicher Art, reichen allein nicht mehr aus. Die heutige Schwerpunktarbeit des Roten Kreuzes umfasst außerdem, den allgemeinen Katastrophenschutz, die grundsätzliche Unfallhilfe, den Krankentransport, den Suchdienst, die Ausbildung in Sofortmaßnahmen am Unfallort, den Blutspendedienst, den Sozialdienst, die Altenfürsorge, die häusliche Krankenpflege, die Mithilfe in Alten- und Pflegeheimen und schließlich die Haus-,Straßen- und Altkleidersammlungen. Alle diese Hilfeleistungen setzen natürlich voraus, dass die Helferinnen und Helfer ihre eigene Ausbildung in laufend stattfindenden Unterrichtsstunden und durch die Teilnahme an Lehrgängen erweitern und dass Unterführer besonders ausgebildet werden müssen, damit sie in die Lage versetzt werden, ihr Wissen und Können weiter zu vermitteln. Erforderlich ist selbstverständlich auch, dass ein DRK-Ortsverein mit den notwendigen technischen- und Sanitätsgeräten ausgestattet ist. Bei dieser Feststellung, soll die von der Gemeinde Schmelz gezeigte Unterstützung nicht unerwähnt bleiben.

Der Blick in die Zukunft des DRK-Schmelz zeigt helles Licht am Horizont. Besonders erfreulich ist die Entwicklung des Jugend-Rot-Kreuzes. Fast 60 Mädchen und Jungen sind mit viel Freude und großer Begeisterung dabei. Und sie haben auch durch das Erringen von mehreren ersten Plätzen bei Kreis- und Landeswettbewerben, ihren guten Ausbildungsstand unter Beweis gestellt. Diese sehr starke Nachwuchsorganisation, die mehr als 80 aktiven Frauen und Männer, sowie die rd. 250 inaktiven bzw. fördernde Mitglieder sind ein sicherer Garant für den Fortbestand des DRK-Ortsverbandes Schmelz beim Start in die zweiten 50 Jahre.

Im März 1977