Blutspenden – Hilfen auf Gegenseitigkeit
Täglich 500 Blutspender braucht der DRK Blutspendedienst, um die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz und im Saarland versorgen zu können. Auch Ihr Leben kann – vielleicht schon morgen – von einer Blutübertragung abhängen.
Dabei ist Blutspenden so einfach…
jeder Spendenwillige wird vorher ärztlich beraten und auf seine Spendefähigkeit untersucht
die Blutentnahme ist vollkommen schmerzlos und ungefährlich
das Blut erneuert sich rasch, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit werden nicht beeinträchtigt
nach der Blutentnahme und einer kurzen Ruhepause wird ein Imbiss gereicht
…und nützt auch dem Spender
jeder erhält nach der ersten Blutspende kostenlos den Unfallhilfe- und Blutspenderpass, in dem seine genaue Blutgruppe mit Rhesusfaktor eingetragen ist.
Das gespendete Blut wird vor der Weitergabe an die Krankenhäuser auf Krankheiten untersucht. Krankhafte Befunde werden dem Spender und seinem Hausarzt sofort mitgeteilt.
Bei jedem 20. Spender trägt so die Blutspende zur Früherkennung von Krankheiten bei
regelmäßiges Blutspenden bedeutet Gesundheitsvorsorge und erhöhte Sicherheit!
Das Deutsche Rote Kreuz bittet die Bürger sehr herzlich, sich zahlreich für die Blutspende zur Verfügung zu stellen.
Die Voraussetzungen für die Blutspende finden Sie auf den Seiten des Blutspendedienst West.
Blutspenden – Hilfe auf Gegenseitigkeit
Jeder Mensch kann unerwartet auf eine Blutspende angewiesen sein. Tragen wir doch mit unserer Solidarität dazu bei, unseren verletzten oder kranken Menschen zu helfen.
Beteiligen wir uns an einem Gemeinschaftswerk, das hilft, Leben zu erhalten und Leben zu retten.
Ihr Deutsches Rotes Kreuz
Weitere Informationen gibt es auch unter der Telefonnummer 0800 / 11 949 11 oder im Internet beim Blutspendedienst West.
Der folgende Frage-Antwort-Katalog (Texte, sowie Grafiken) entstammt folgenden Quellen: → Broschüre „Was man so hört über die Blutspende…“, DRK-Blutspendedienst West, Stand: 08/2005
→ Internetseite des Blutspendedienstes West, http://www.blutspendedienst-west.de/, Zugriff: 15.06.2009
→ Internetseite des Blutspendedienstes Ost, http://www.blutspende-ost.de/, Zugriff: 15.06.2009
Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt und dessen Aktualität und Korrektheit! Wir spenden Blut unentgeltlich beim DRK. Dennoch müssen Krankenhäuser jede Blutkonserve teuer bezahlen. Wie kommt das?
Das Blut, das wir freiwillig und unentgeltlich vom Spender erhalten, ist ein Ausgangsstoff. Damit aus dem Spenderblut hochwirksame Arzneimittel werden, sind viele Schritte notwendig:
- die Untersuchungen des Blutes im Labor,
- die Zerlegung des Spenderblutes in einzelne Bestandteile,
- die Herstellung der unterschiedlichen Präparate sowie
- die Lagerung und der Vertrieb an die Krankenhäuser.
Jeder dieser Schritte verursacht Kosten. Der größte Anteil an den Gesamtkosten einer Blutspende entfällt übrigens auf die Durchführung der Blutspendeaktion, also die Spenderwerbung, die Blutentnahme und die Spendendokumentation. Allein diese Bereiche machen ungefähr 60% der Gesamtkosten aus.
Ziel jedes Unternehmens ist es durch den Verkauf seiner Produkte Gewinn zu erzielen. Ist dies auch beim Blutspendedienst des DRK so?
Nein. Als gemeinnütziges Unternehmen arbeitet der DRK-Blutspendedienst ohne Gewinnerzielungsabsicht. Etwaige Überschüsse dürfen nach der Satzung nur für Aufgaben des DRK-Blutspendedienstes West verwendet werden. Dem DRK-Blutspendedienst West ist der Status der Gemeinnützigkeit (gGmbH) zuerkannt worden, was den Zweck der Gewinnerziehung ausschließt. Überschüsse, die sich bei der Blutspende ergeben, dürfen wir nur in den Leistungserhalt und die Leistungssteigerung des Blutspendedienstes West investieren. So tragen Überschüsse beispielsweise zur Finanzierung neuer Einrichtungen und Labors bei. Gemeinnützigkeit bedeutet auch, unerwartet hohe Überschüsse an Krankenhäuser und Kliniken zu erstatten, an unsere Gesellschafter dürfen wir keine Gelder auszahlen.
Große Unternehmen werden heute streng kontrolliert. Wer kontrolliert den Blutspendedienst West?
Wie jede GmbH hat auch der DRK-Blutspendedienst West Gesellschafter, nämlich die DRK-Landesverbände Nordrhein, Westfalen-Lippe, Rheinland-Pfalz und Saarland. Sie entsenden Vertreter in den Aufsichtsrat des DRK-Blutspendedienstes West. Zu diesem Aufsichtsrat gehören auch Vertreter aus der Politik, der Medizin und der Wissenschaft.
Der Aufsichtsrat kontrolliert die Geschäftsführung. Die von Wirtschaftsprüfern testierten Jahresabschlüsse des Blutspendedienstes West werden jährlich im Bundesanzeiger veröffentlicht. Zusätzlich wird der Jahresbericht regelmäßig den Vertretern der Medien vorgestellt.
Aber auch jeder Bürger und jeder Spender kann sich über die Zahlen des DRK-Blutspendedienstes West informieren. Entweder im Internet unter der Adressehttp://www.blutspendedienst-west.de/ oder schriftlich bei einem der Institute.
Details hierzu unter folgenden Links: Geschäftsführung & Organisationsstruktur
Immer wieder hört man vom Mangel an Blutpräparaten. Könnte eine Aufwandsentschädigung nicht mehr Menschen zur Spende motivieren?
Bei unseren Spendern steht der Hilfegedanke an erster Stelle. Materielle Anreize würden unsere Arbeit darum eher erschweren als erleichtern. Daneben gibt es weitere handfeste Gründe, warum der DRK-Blutspendedienst keine Aufwandsentschädigung zahlen will. Wir orientieren uns streng am Ethischen Kodex, der von der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Union befürwortet wird. Die Blutspende soll immer freiwillig und immer unentgeltlich sein. Wir wollen für glasklare Verhältnisse sorgen und materielle Anreize weitgehend ausschließen.Davon abgesehen ist der DRK-Blutspendedienst West ein Teil des Deutschen Roten Kreuzes. Unsere Grundsätze betonen das Prinzip der Freiwilligkeit. So gibt es auch bei der gesamten ehrenamtlichen Arbeit keine Aufwandsentschädigungen. Es würde dem Geist unserer Organisation widersprechen, die freiwillige Blutspende zu bezahlen.Ethischer Kodex§ Die Blutspende muss freiwillig sein§ Finanzieller Nutzen darf kein Beweggrund sein
§ Anonymität von Spender und Empfänger müssen gewahrt werden § Unterschiede aufgrund von Rasse, Religion oder Staatsangehörigkeit dürfen nicht gemacht werden § Der Empfänger muss wirksam und sicher behandelt werden § Blut darf nicht verschwendet oder missbraucht werden |
Wenn keine Aufwandsentschädigung gezahlt wird, haben die Blutspendedienste im Vergleich zu Krankenhäusern dann geringere Kosten?
Der DRK-Blutspendedienst West verfolgt mehrere Ziele gleichzeitig. Eines unserer Ziele lautet Versorgungssicherheit. Wir möchten, dass für jeden Menschen jederzeit im Notfall Blutpräparate vorhanden sind. Das kann nur dann gelingen, wenn wir flächendeckend Blutspendetermine anbieten und zu den Wohnorten der Menschen fahren. Den notwendigen Aufwand kann man zum Beispiel daran ermessen, dass wir 45 mobile Entnahmeteams im Außendienst haben.
Die Kosten, die uns dabei entstehen, entfallen bei stationären Einrichtungen. Wir müssen sie aber tragen, wenn wir unser Ziel – die Versorgungssicherheit – erreichen wollen. Denn viele stationäre Einrichtungen in Krankenhäusern und Kliniken sind oftmals – obwohl sie eine Aufwandsentschädigung zahlen – nicht in der Lage, ihren eigenen Bedarf zu decken.
Blutplasma wird auch an die pharmazeutische Industrie verkauft. Warum und was passiert mit den Einnahmen?
Die Herstellung von Blutpräparaten unterliegt dem Arzneimittelgesetz. Nicht alle Präparate kann der DRK-Blutspendedienst West selbst herstellen, weil er nicht über die notwendigen großtechnischen Einrichtungen und das umfangreiche Entwicklungspotenzial verfügt.
Daher liefern wir den Rohstoff – also das Blutplasma – an die pharmazeutische Industrie, die daraus dringend benötigte Arzneimittel z.B. für Bluterkranke (Hämophilie) herstellt. Im Gegenzug erhalten wir eine Erstattung der Kosten für die Gewinnung des Plasmas. Heute zahlt ein Krankenhaus 79€ für ein Konzentrat roter Blutkörperchen. Wir haben aber Kosten von ca. 91€ je Blutspende. Die Differenz können wir durch die Abgabe von selbst hergestelltem Blutplasma- und Thrombozytenpräparaten und den Verkauf von Blutplasma an Pharmaunternehmen ausgleichen.
Blutpräparate werden ins Ausland verkauft. Stimmt das und warum ist das so?
Es ist nicht ganz falsch. Erythrozyten sind bekanntlich nur wenige Wochen haltbar. Kommen sie in diesem Zeitraum nicht zum Einsatz, müssen sie vernichtet werden.In der Vergangenheit hat das Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit Rotkreuz-Organisationen aus anderen Ländern ein Abkommen mit der Stadt New York gehabt. Nach diesem Abkommen haben die Rot-Kreuz-Organisationen den Amerikanern Konserven aus den Sicherheitsreserven zur Verfügung stellen können. Die Kosten haben die New Yorker dem liefernden Blutspendedienst erstattet.So konnten einige DRK-Blutspendedienste mit höheren Sicherheitsreserven Blutpräparate ihrem Verwendungszweck zuführen und hatten keine finanzielle Verluste. Mittlerweile gibt es dieses Abkommen nicht mehr. Durch neue EDV-Möglichkeiten kann die nationale Abstimmung und Bedarfsplanung besser koordiniert werden. |
Immer wieder hört man von Infektionserkrankungen nach Blutübertragungen. Sind die Blutspenden des DRK wirklich sicher?
In einem ausgeklügelten Sicherheitssystem tun wir alles, um Krankheitsübertragungen auszuschließen. Medizinische Kompetenz ist dabei nicht die einzige Möglichkeit, Sicherheit zu gewährleisten. Unsere Sicherheitstreppe verdeutlicht, welche Anstrengungen wir unternehmen, um Risiken zu minimieren. Spenderauswahl, der hohe Prozentsatz an regelmäßigen Stammspendern und eine strikte Rückstellungspraxis sind Beispiele für unsere Bemühungen um Präparatesicherheit, Spender und Empfängerschutz.
Auch Nachweisverfahren wie die PCR-Testung oder die Virusinaktivierung erhöhen die Sicherheit für die Empfänger von Blutpräparten. An vielen Stellen leisten die DRK-Blutspendedienste dabei Pionierarbeit für alle anderen.
Warum werden manche Menschen nicht zur Spende zugelassen?
Der häufigste Grund für Rückstellungen ist der Schutz des Spenders. Ist beispielsweise sein Hämoglobin-Wert – ein Indikator für den Eisengehalt im Blut – zu niedrig, lassen wir die Blutspende nicht zu, weil sie unter Umständen dem Spender schaden könnte.Der zweite Grund ist der Empfängerschutz. Da viele Virusinfektionen – z.B. Hepatitis – erst nachzuweisen sind, wenn der Körper auf den Angriff reagiert, schließen wir Menschen mit einem möglichen Infektionsrisiko von der Spende aus.Der dritte Grund sind mögliche Qualitätsverluste bei den Blutpräparaten. Sie können zum Beispiel durch die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht werden. Auch in diesen Fällen schließen wir Blutspender für einen begrenzten Zeitraum von der Spende aus. |
Warum muss nach jeder Spende eine Erklärung für die Weitergabe des Blutes ausgefüllt werden, obwohl der Spender freiwillig erscheint?
Es kommt häufig vor, dass ganze Gruppen einen Blutspendetermin besuchen. Hat sich jemand aus der Gruppe dem Risiko einer Infektion ausgesetzt, kann es sein, dass die betreffende Person unter dem Druck der Gruppe das eingegangene Risiko nicht eingestehen will und Blut spendet. Auch andere Gründe sind denkbar.Der vertrauliche Selbstausschluss gibt dem Spender die Möglichkeit, nach der Spende nochmals zu entscheiden, ob sein Blut unbedenklich weitergegeben werden kann. Er stellt damit eine zusätzliche Sicherheitsschwelle für den Empfänger dar. Verweigert ein Spender die Weitergabe seines Blutes, wird die Konserve zwar vernichtet, alle Laboruntersuchungen werden jedoch routinemäßig durchgeführt.Regelmäßig wird vom vertraulichen Selbstausschluss Gebrauch gemacht. |
Welche Laboruntersuchungen werden mit den gefüllten Probenröhrchen durchgeführt?
Bevor ein Blutpräparat an eine Klinik weitergegeben werden kann, wird alles untersucht, was für eine Transfusion von Bedeutung ist. Grundsätzlich wird die Blutgruppe und der GPT-Leberwert zum Ausschluss von Lebererkrankungen bestimmt.Außerdem wird das Blut in der Serologie auf Virusinfektionen, und zwar auf HIV, Hepatitis A, B und C und auf Syphilis untersucht. Zusätzlich wird ein Virusdirektnachweis (PCR) durchgeführt.Da ein Virus aber nicht sofort nach einer Infektion nachgewiesen werden kann, gibt es bei Blutübertragungen keine hunterprozentige Sicherheit. Die Konserven der DRK-Blutspendedienste gelten allerdings als sehr sicher. Das Restrisiko, sich zu infizieren, liegt für HIV bei unter 1:21 Millionen und für Hepatitis C bei unter 1:24 Millionen. |
Was passiert, wenn ein Labortest positiv ausfällt? Wird der Spender benachrichtigt?
Bei positiven Laborbefunden wird der Spender grundsätzlich informiert., allerdings richtet sich die Art und Weise nach dem Untersuchungsergebnis.
Ist der GPT-Leberwert erhöht, bekommt der Spender schriftlich darüber Bescheid und es wird ihm geraten, den Wert beim Hausarzt kontrollieren zu lassen.
Bei einem zweifelsfrei positiven Resultat nach einem Test auf Infektionserreger werden Spender, Hausarzt und ggf. das Gesundheitsamt informiert. Liegt ein fraglicher Befund vor, wird eine zweite Blutprobe angefordert. Über das Ergebnis der durchgeführten Spezialuntersuchungen wird der Spender informiert, ggf. mit dem Hinweise, sich zur Befundbesprechung an seinen Hausarzt zu wenden.
Der Umgang mit den Spenderdaten beim DRK-Blutspendedienst unterliegt dem Datenschutz. Nur die verantwortlichen Ärzte können die Verbindung zwischen der jeweiligen Blutkonserve und dem Spendernamen herstellen.
Warum kann die Übertragung von Krankheiten mit einer Blutkonserve nicht vom DRK-Blutspendedienst ausgeschlossen werden?
Leider ist die Medizin nicht in der Lage alles auszutesten. Viruserkrankungen beispielsweise lassen sich mit herkömmlichen Testverfahren erst nachweisen, wenn es im Körper des Infizierten eine Vermehrung des Virus und eine Reaktion auf das Virus gibt. Die Zeitspanne zwischen der Erkrankung und der Bildung von Anitkörpern im Immunsystem des Betroffenen wird „Diagnostisches Fenster“ genannt. Je nach Infektionskrankheit kann es mehrere Wochen oder sogar Monate betragen. Dieses Diagnostische Fenster verursacht zwangsläufig ein Restrisiko für jeden Empfänger einer Blutspende.Durch die Einführung der PCR (Polymerase-Kettenreaktion)-Testung, die der DRK-Blutspendedienst standardmäßig durchführt, konnte die Fensterzeit erheblich reduziert werden. Ein weiterer Fortschritt bezüglich der Sicherheit von Blutpräparaten konnte durch die generelle Virusinaktivierung von Frischplasma erzielt werden. |
Aus jeder Blutspende werden unterschiedliche Präparate hergestellt. Wofür werden diese Arzneimittel benötigt?
Wir unterscheiden verschiedene Einsatzgebiete von Blutpräparaten. Von den Blutbestandteilen sind drei besonders wichtig:§ die roten Blutkörperchen (Erythrozyten),§ die Blutflüssigkeit (Plasma) und§ die Blutblättchen (Thrombozyten)Erithrozytenkonzentrate müssen immer dann transfundiert werden, wenn die Sauerstoffversorgung der Organe durch einen Blutverlust gefährdet ist. Das ist zum Beispiel bei großen Operationen der Fall.
Die Transfusion von Blutplasma kann bei sehr großen Blutverlust erforderlich sein, um den Verlust an Gerinnungsfaktoren auszugleichen. Auch großflächige Hautverletzungen, wie etwa Verbrennungen machen Plasmatransfusionen erforderlich. Thrombozyten werden in erste Linie bei Patienten eingesetzt, die wegen einer Tumorerkrankung oder Leukämie eine Chemotherapie durchlaufen. |
Das Werben um Blutspender ist eine Daueraufgabe für die DRK-Blutspendedienste. Warum ist das so?
Der medizinische Fortschritt macht viele Behandlungsformen möglich, bei denen Blutpräparate benötigt werden. Das führt zu einem steigenden Bedarf.
Gleichzeitig werden die Menschen in Deutschland im Durchschnitt immer älter. Damit steigt auch der Anteil der Menschen, die selber aus Altersgründen ncht mehr spenden dürfen, gleichzeitig aber Empfänger von Blutpräpareten sein können. Diese Lücke muss durch neue Spender geschlossen werden.
Ein dritter Grund ist das veränderte Reiseverhalten. Gerade jüngere Menschen treten häufiger Fernreisen an und müssen danach aus medizinischen Gründen vorübergehend von der Blutspende zurückgestellt werden.
Hinzu kommen individuelle gesundheitliche und persönlich Gründe wie beispielsweise chronische Erkrankungen oder ein Umzug. Auch deswegen müssen neue Spender gesucht und gefunden werden.
Viele ältere Menschen bedauern es nicht mehr spenden zu dürfen. Wäre es nicht sinnvoll die Altersbeschränkung aufzuheben?
Die Festlegung der Altersgrenze trifft nicht immer der DRK-Blutspendedienst allein. Institutionen wie beispielsweise die Bundesärztekammer sind in diesen Abstimmungsprozess einbezogen.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, eine Altersgrenze einzurichten. Je älter ein Mensch ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er vom Arzt aus medizinischen Gründen nicht zur Blutspende zugelassen wird.
Die gegenwärtige Altersgrenze berücksichtigt die Erfahrungswerte aus unterschiedlichen medizinischen Bereichen
Wenn ausreichend wissenschaftliche Daten vorliegen, dass auch ältere gesunde Menschen durchs Blutspenden keinen Schaden erleiden, kann eine neuen Altersgrenze festgelegt werden. Bis vor wenige Jahren konnte man nur bis zu einem Alter von 65 Jahren eine Vollblutspende leisten. Heute können nach den Erkenntnissen der Wissenschaft auch 68-jährige gefahrlos beim Blutspenden mitmachen. Für die erste Blutspende darf man nicht jünger als 18 und nicht älter als 59 Jahre sein.
Eigenblutspende – Ist diese Form der Blutspende geeignet, den Bedarf nenneswert zu verringern?
Nein, um die Frage mit einem Wort zu beantworten. Bei der Eigenblutspende müssen immer zwei Voraussetzungen erfüllt werden:
- Der Patient muss den bevorstehenden Operationstermin kennen und
- der Patient muss gesundheitlich in der Lage sein, Blut zu spenden.
Hinzu kommt, dass die Anzahl der möglichen Eigenblutspenden vor einer Operation begrenzt ist. Weiterhin müssen Eigenblutspenden grundsätzlich vernichtet werden, wenn sie für den vorgesehenen Verwendungszweck nicht benötigt werden. Die Entwicklung der Spendenzahlen bei der Eigenblutspende zeigt, dass sich die hohen Erwartungen nicht erfüllt haben.
Dessen ungeachtet leistet jede Eigenblutspende ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit. Deshalb ist und bleibt die Eigenblutspende ein sinnvoller Bestandteil der Versorgung unseres Landes mit Blutpräparaten.
Künstliches Blut – Wird dieses Blutspenden überflüssig machen?
Schon seit Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler damit, einen Ersatzstoff für das menschliche Blut zu finden. Ziel ist zum einen, die – mittlerweile sehr geringen – Infektionsrisiken auszuschließen, zum anderen aber auch, den steigenden Bedarf auffangen zu können.
Trotz einiger Erfolg versprechender Ansätze ist man von der Herstellung künstlichen Blutes noch weit entfernt. Die Nachahmung ist auf Grund der vielen lebenswichtigen Funktionen, die das Blut erfüllt, extrem schwierig. Die Forschung konzentriert sich deshalb vorerst darauf, einzelne Blutbestandteile mit ganz bestimmten Funktionen durch künstliche oder tierische Produkte zu ersetzen.
Seit Mitte der neunziger Jahre steht für Bluter beispielsweise ein gentechnologisch hergestelltes Faktor VIII-Blutgerinnungspräparat zur Verfügung. Aber auch diese Präparate sind – ebenso wie andere Ersatzpräparate – nicht frei von unerwünschten Nebenwirkungen.